Der arabische Staatsfonds Aabar Investments PJSC wird neuer Großaktionär der Daimler AG. Der Investor aus Abu Dhabi übernehme 9,1% der Anteile an dem Stuttgarter Automobilbauer, teilte der Konzern am Sonntagabend mit. Daimler erhalte so eine Finanzspritze von 1,95 Mrd EUR, nachdem der DAX-Konzern sein Grundkapital um rund ein Zehntel erhöhe und alle neuen Aktien an den Investor weiterreiche. Das verschaffe dem Unternehmen "zusätzliche Flexibilität für Investitionen in innovative Fahrzeugtechnologien in einer Zeit, die durch wirtschaftliche Unsicherheit" geprägt sei, hieß es.
Im Zuge der Kapitalerhöhung gibt Daimler gut 96 Millionen neue Aktien aus. Aabar zahlt den Angaben zufolge je Papier 20,27 EUR und damit etwas weniger, als zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag, als die Daimler-Papiere mit 21,34 EUR aus dem Handel gingen.
"Wir freuen uns sehr, in Aabar einen neuen Großaktionär begrüßen zu können, der unsere Unternehmensstrategie unterstützt und mit uns gemeinsam strategische Projekte auf den Weg bringt", erklärte der Daimler-Vorstandsvorsitzende und Leiter von Mercedes-Benz Cars, Dieter Zetsche.
Die künftige Zusammenarbeit von Daimler und dem neuen Großaktionär soll sich auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb, innovative Verbundwerkstoffe sowie soziale Projekte wie eine Ausbildungsstätte für angehende Automobilfachkräfte in Abu Dhabi konzentrieren, erklärten die Stuttgarter.
Angesichts des dramatischen Kursverfalls der Aktie grassierte in den vergangenen Monaten in Stuttgart die Befürchtung, aggressive Investoren könnten sich günstig bei Daimler einkaufen und etwa versuchen, das Lkw-Geschäft abzuspalten. Viele europäische Automobilkonzerne stehen unter dem Schutz eines Großaktionärs wie Porsche für Volkswagen, die Familie Quandt bei BMW oder die Familie Peugeot bei dem gleichnamigen französischen Unternehmen.
Aabar wird von der im Besitz der Regierung des Emirats Abu Dhabi befindlichen International Petroleum Investment Company (IPIC) kontrolliert. Mit Abu Dhabi und Kuwait hat Daimler künftig zwei Großaktionäre. Nach der Kapitalerhöhung schrumpft der Anteil von Kuwait - dem vormals größten Daimler-Aktionär - jedoch von rund 7,6% auf 6,9%.
Dieses Thema wurde aus dem Nast MB-Exotenforum 1.0 importiert und kann bald wieder hier im Original-Archiv eingesehen werden.
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