MERCEDES-BENZ
Standart LKW
L 5000 und L 7500
(LG315)
und Leichter Standart LKW
L 3000 (LG 312)
Gesamtgewicht: 7,5-16,8to
(je nach Typ und Ausführung)
Nutzlast: 3.0, 5.0 oder 7.5to
Motor: R6 Mercedes
Leistung: 145PS
Vmax: bis 70km/h
Da
von der Firma Gollwitzer" demnächst ein 1:35-Modell
des
Mercedes-Benz LG315 kommen soll, kann ich hoffentlich bald
auch die neue Wehrmachts-Standart-LKW-Familie komplett im
Modell bauen.Bisher gab es leider nur das Vacu-Modell der
Firma Schmidt, welches ich als Basis für meinen LG315er
Flakwagen genommen habe.
Bereits seit 1942 machten sich sowohl MAN und Büssing,
aber
vor allem Mercedes-Benz Gedanken über die zukünftigen
Standart LKW´s des Heeres. Denn einerseits war
die
Typenvielfalt bei den LKW aufgrund von Aquerierung zahlreicher
Zivil - LKW praktisch unüberschaubar geworden, was ein
großes Problem bei der Versorgung mit Ersatzteilen darstellte.
Darüber
hinaus war die überwiegende Masse der Fahrzeuge nur mit
2x4-Antrieben ausgerüstet, also nur eingeschränkt
geländetauglich.
Gerade die 4,5to-LKW in den 4x4-Ausführungen von MAN,
Büssing und Mercedes-Benz oder die 4x4-Ausführung
des 3to-
Opel-Blitz hatten sich hervorragend bewährt, und wahren
bei der Truppe sehr beliebt. Wahren aber nie auch nur annähernd
in ausreichenden Stückzahlen vorhanden.
Also wurde folgende Einteilung für die zukünftigen
Standart-LKW´s festgelegt:
Leichter LKW für 3,0to Nutzlast
mit 4x4 Antrieb
Mittlerer LKW für 5,0to Nutzlast mit 4x4 Antrieb
und
Mittelschwerer LKW für 7,5to Nutzlast mit 6x6-Antrieb
Bis Ende 1944 hatte Mercedes-Benz seine Typen LG315 in den
Ausführungen als 5,0to-4x4 und als 7,5to-6x6 sowie den
LG312 als 3,0to-4x4 bis zur Vorserienreife entwickelt.
Die Fahrzeuge fanden beim Heereswaffenamt höchste Anerkennung,
(man soll begeistert gewesen sein) bekamen aber aufgrund der
Kriegslage keine Produktionspriorität. Auch MAN hatte
einen 5,0to-4x4 LKW entwickelt (Typ 630), dieser kam
aber beim Heereswaffenamt nicht so gut an. MAN stellte daraufhin
die Arbeiten am Typ 630 ein. Mercedes-Benz hingegen hatte
man die Heereseinführung der drei neu entwickelten LKW
als neue
Heers-Standart-LKW zugesagt. Mercedes-Benz arbeitete
daraufhin bis Kriegsende an der Vorbereitung der Serien-
produktion der Typen LG315 und LG312 . Die Produktion sollte
beginnen, sobald Produktionskapazitäten hätten frei
gemacht
werden könnten. Darüber hinaus sollten auch alle
anderen LKW-Hersteller diese Typen dann in Lizenzproduktion
herstellen, wie dies ja auch schon beim 3,0to-Opel-Blitz geschehen
war.
Vorgesehen waren alle notwendigen Aufbauten als Kranwagen,
mit Kastenaufbau, als Tankwagen oder als Kipper. Aber auch
teilgepanzerte Versionen mit Flak und Raketenwerfer oder eine
Sattelzug-Variante wahren vorgesehen. Aufgrund der Kriegs-
ereignisse ist es dann aber zu alle dem nicht mehr gekommen.
Als es dann in den 50er Jahren daran ging die neuen Standart-
LKW für die Bundeswehr zu bauen, kramten MAN und Mercedes-Benz
ihre Pläne von 1944 wieder aus, überarbeiteten diese
im Detail, und bewarben sich um die Lieferung an die Bundeswehr.
Auch bei der Bundeswehr wurde der Mercedes-Benz LG315 mit
Begeisterung aufgenommen.
Da jedoch Mercedes-Benz nicht die nötigen Produktionskapazitäten
nachweisen konnte, wurden sowohl der Mercedes-Benz LG315 als
auch der MAN 630 für die Bundeswehr beschafft. Nur in
der 3,0to-Klasse entschied man sich gegen den Mercedes-Benz
LG312, da er der Bundeswehr als zu teuer erschien, hier wurde
der Ford G 398 SAM beschafft.
Und so prägten die MAN und Mercedes-Benz Haubenlastwagen,
welche ursprünglich für die Wehrmacht entwickelt
wurden wahren noch bis in die 80er Jahre das Bild der Bundeswehr.Hieran
sieht man wie modern diese Entwürfe im Jahre 1944 gewesen
waren.
Darüber hinaus hat speziell der Mercedes-Benz LG315 fast
alle
Entwicklungen von militärischen LKW der Nachkriegszeit
beeinflusst. Der kleine Bruder, der LG312 kam aber leider
nie so richtig zur verdienten Geltung, da er für den
zivilen Einsatz viel zu teuer war, und er selbst dem Militär
zu aufwendig und teuer war, verschwand er wieder in der Versenkung.
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